Neu in Wien: Wohin in der großen Stadt?

27 Orte, die frisch gebackene Wiener kennen sollten

Fortgehen

Grelle Forelle

Spittelauer Lände 12, 1090 Wien / www.grelleforelle.com

Im Inneren der Forelle dürfen keine Fotos gemacht werden.

Im Inneren der Forelle dürfen keine Fotos gemacht werden.

Die Grelle Forelle ist wohl die am meisten gehypte Location im Wien der 2010er Jahre. Über kaum einen Club wurde soviel geredet und geschrieben wie über die Forelle: Wird sie im Lokalaugenschein dem Ruf als “bester Club der Stadt” gerecht? Wenn, dann nur teilweise. Der Sound ist wirklich sehr, sehr gut. Die Namen der hier präsentierten Acts auch, allerdings wirkt es manchmal als wäre das Publikum noch nicht bereit für eine solche Frequenz an internationalen Headliner-DJs. Wien ist eben nicht Berlin, Parties bei denen der große Saal halbleer bleibt, sind in der Forelle keine Seltenheit, dazu kommen exorbitant hohe Abendkassa- und Getränkepreise (kleines Bier = EUR 4,-) die sicher einen großen Teil des studentischen Publikums abschrecken. Auch wenn der Club sehr stylish gestaltet wurde, wirkt das große Ganze für uns etwas steril, kalkuliert und unpersönlich.


Pratersauna

Waldsteingartenstr. 135, 1020 Wien / www.pratersauna.tv

Pratersauna

Die Sauna lebt zu einem großen Teil von den tollen Sommernächten, die man hier auf der großen Club-Terasse mit Pool erleben kann. Dazu überrascht sie einen immer wieder mit neuen Raumkonzepten und künstlerischen Installationen. Leider gibt es auch hier Abende, die sich mehr ums Sehen und Gesehen werden drehen, als um die Musik, und warum man immer wieder in der Schlange anstehen muss, auch wenn es drinnen noch halb leer ist, haben wir auch nie verstanden. Aber es gibt sie dennoch: Die Nächte, von denen man sich wünscht, dass sie nie enden werden, in denen die Pratersauna etwas magisch-anarchisches ausstrahlt, das sonst in Wien schwer zu finden ist. Diese haben ihr – neben dem abwechslungsreichen und großteils richtig gutem Programm – wohl auch Platz zwei im Club-Ranking 2010 und 2011 von De:Bug eingebracht.


Gürtel

Gürtelbögen v.a. Lerchenfelder, Hernalser Gürtel

Guertel (Loop)

Am Gürtel fortgehen (gemeint ist der Abschnitt zwischen den U6 Stationen Alser Str. und Thaliastr., wo sich die Lokale B72, Rhiz, Café Carina, Chelsea, Café Concierto, Weberknecht, The Loft, Loop, Gürtelbräu u.a. anneinanderreihen) hat den großen Vorteil, dass man mit weniger Geld über den Abend kommt als wenn man in einen der (oben genannten) großen, “coolen” Clubs geht. Der Ruf des Gürtels ist nicht unbedingt der beste, aber man kann auch hier witzige Abende haben, nette Bekanntschaften machen und gute Musik hören, wenn man etwas auf das jeweilige Programm der Locations achtet. Die Lieblinsgürtel-Location der UniScreen-Redaktion ist übrigens das Rhiz.


Flex

Donaukanal, Augartenbrücke 1, 1010 Wien / www.flex.at

Flex

Das Flex lebt von seinem Bekanntheitsgrad und seiner glorreichen Vergangenheit – also der Tatsache, dass es lange Zeit Wiens einziger ernstzunehmender Alternativ-Club war. Daher steht es auch an erster Stelle in jedem Wien-Reiseführer – was dem Flex den zweifelhaften Ruf eingebracht hat, dass hauptsächlich Touristen und Teenies dahin gehen würden. Auch wenn sich die altehrwürdigen Party-Reihen nahezu alle in Luft aufgelöst haben, muss man dem Flex seine Top-Soundqualität zugute halten, die uns noch nie enttäuscht hat, auch und gerade bei Konzerten. Am Donaukanal vor dem Flex lässt es sich an lauen Abenden perfekt wie eh und je abhängen.


Fluc

Praterstern 5, 1020 Wien / www.fluc.at

Fluc

Als das Fluc in den frühen 2000ern in einer ehemaligen U-Bahn-Passage am Praterstern als zweigeteilte Location (oben: Fluc = Bar, unten: Fluc Wanne = Saal) eröffnet, waren die Hoffnungen an ein “neues Flex” grenzenlos, und Studenten, Hipster und Prater-Strizzis trafen sich hier und vereinten sich zu einer interessanten Publikumsmischung, die legendäre Parties feierte. In den letzten Jahren musste sein Ruf etwas leiden: Etliche gute Veranstaltungen zogen weiter, übrig blieben viele halbleere Parties sowie musikalisch entbehrliche Goa-, Techno-, Rave-Nächte. Das Fluc beheimatet mit Vollkontakt aber immer noch die beste D’n’B-Party der Stadt und hostet in der Bar viele großartige Nischen-Konzerte und –Auflegereien, oft bei wenig bis freiem Eintritt.


Café Leopold

Leopold Museum, Museumsplatz 1, 1070 Wien / www.cafe-leopold.at

Cafe Leopold

Das Café Leopold hat einen entscheidenden Vorteil: seine perfekte Lage im -> Museumsquartier, es hat also einen idealen Platz zum Vorglühen vor der Haustüre. Daher ist es am Wochenende auch meistens brechend voll. Im Café oben finden auch Poetry Slams und kleine Konzerte statt, im Saal die Stufen runter gibt es am Wochenende DJ-Abende und Liveshows, die häufig im Hip Hop-Kontext stehen. Die Location wird oft bezichtigt, vorrangig Wichtigtuer und Schnösel-Publikum anzuziehen, aber bei dem wirklich guten Programm des Clubs muss man sich fragen: ist das nicht eigentlich ziemlich egal?


Das Werk

Spittelauer Lände 12, 1090 Wien / www.daswerk.org

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Das Werk hat sich seit seinem Umzug vom Gürtel zur Spittelau zu einer der beliebtesten Wiener Alternativ-Locations entwickelt, und befruchtet sich gegenseitig mit dem “großen Nachbarn” -> Grelle Forelle – auch und gerade, weil die beiden Clubs sehr verschieden sind. Im Werk kommt jeder auf seine Kosten, den es nicht stört, dass hier alles ziemlich roh, versifft und improvisiert aussieht, kaum ein Club in Wien versprüht mehr Underground-Flair. Bei humanen Getränkepreisen gibt es am Wochenende meist Techno oder House, der schon mal in die etwas härteren Gefilde abdriften kann. Oft gehen die Parties bis weit nach Sonnenaufgang.


Donau

Karl Schweighofer Gasse 10, 1070 Wien / www.donautechno.com

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Das Donau ist die Location, in die man Menschen mit nimmt, die auf Besuch in Wien sind. Das stylishe Interieur und das gedämpfte Licht, die immer wechselnden Visual-Projektionen, die das ganze Lokal bestrahlen, die minimalistische Elektronik die aufgelegt wird und nicht zuletzt der Würstelstand im Lokal (!) machen das Donau zu einem urbanen Juwel. Ein etwas verstecktes noch dazu, weil weder ein Schild noch Beleuchtung vor der Tür auf das Lokal hinweisen, also: Adresse einprägen und mutig die Stahltür aufdrücken wenn man dann da ist. Da es keine richtige Tanzfläche gibt, muss man das Donau irgendwo zwischen Club und Bar verorten.

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